Presseinformationen
07.09.2014 - Rechtliche Betreuung als Hilfe bei der Lebensgestaltung
Eröffnung des Betreuungsvereins des AWO Kreisverbandes Offenbach a. M. - Stadt e. V.
Termin: Dienstag, 16. Sept. 2014 | 14.30 Uhr
Ort: Stadtcafé am Büsingpark | Linsenberg 10, 63065 Offenbach
„Menschen, die aus geistigen, körperlichen oder seelischen Gründen ihre Angelegenheiten nicht selbst regeln können, helfen rechtliche Betreuer dabei, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten." So umreißt Olaf Peter das, was heute rechtliche Betreuung ausmacht und sich so maßgeblich von der früheren Vormundschaft unterscheidet.
Der zertifizierte Vereinsbetreuer Peter ist seit Februar beim Betreuungsverein der AWO Offenbach - Stadt angestellt. Gemeinsam mit Geschäftsführer Thomas Ruff lädt er Unterstützer, Gäste und Interessierte ein, die Eröffnung des derzeit einzigen Betreuungsvereins in der Stadt Offenbach zu begehen.
Zur Begrüßung wird Marianne Herrmann, Stadträtin der Stadt Offenbach, sprechen.
Programmablauf, Themen und weitere Personen entnehmen Sie bitte den folgenden Seiten.
Die Bedeutung eines Betreuungsvereins für Offenbach wird beim Blick auf die Zahlen klar: Bundesweit werden rund 1,3 Millionen Menschen gesetzlich betreut. Damit hat sich die Zahl der Betreuungen seit 1992 ungefähr verdreifacht. Alleine In Offenbach gibt es nach Auskunft des Amtsgerichts aktuell über 5.000 ständige Betreuungen und jährlich rund 1.400 neue Verfahren zur Einrichtung einer rechtlichen Betreuung. Ähnlich viele Betreuungen fallen zwar jährlich weg, dennoch ist die Tendenz steigend.
Gut zwei Drittel der Betreuungen werden ehrenamtlich geführt, häufig von Familienangehörigen, die anderen werden von Berufsbetreuern und Betreuungsvereinen übernommen. Den ehrenamtlich Tätigen stellen sich bei der Ausübung ihrer Aufgaben zahlreiche rechtliche Fragen - oft geht es um Verträge, Geldfragen, Pflegestufen oder Mietrecht. Hinzu kommen die ganz alltäglichen Herausforderungen im Umgang mit den Betreuten, deren Beeinträchtigungen die Zusammenarbeit oft erschweren.
Der Betreuungsverein wird Schulungen anbieten, Hilfesuchende beraten und auch für die sog. Tandem-Betreuung zur Verfügung stehen: Kommen ehrenamtliche Betreuer an ihre Grenzen, übernimmt der Betreuungsverein gemeinsam mit ihnen die Betreuung und hilft beim Lösen der rechtlichen Probleme. Alles mit dem Ziel, dass der ehrenamtliche Betreuer seine Aufgabe später wieder selbständig übernehmen kann. Ganz nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe - Hilfe so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig", wie Vereinsbetreuer Peter erklärt. Für die Ehrenamtlichen sind die Schulungen ebenso wie die Beratung und Unterstützung kostenfrei, die Stadt bezuschusst das Angebot.
Die AWO Offenbach schließt mit ihrem Angebot noch eine besondere Lücke: Für Ratsuchende mit Migrationshintergrund setzt sich die türkischstämmige Serpil Rinke besonders ein. Mit ihrer Hilfe sollen Hemmschwellen abgebaut werden, um die Situation von Betreuern und Betreuten zu verbessern.
Neben den Kernaufgaben des Betreuungsvereins, der Beratung und Schulung von ehrenamtlichen Betreuern, übernehmen die Mitarbeiter auch anstelle von Berufsbetreuern rechtliche Betreuungen, die im Bedarfsfall vom Betreuungsgericht zugewiesen werden.
Die Eröffnungsveranstaltung wird die Gäste über die Angebote des Vereins informieren, Kontakte zwischen den Beteiligten herstellen und die Vernetzung anstoßen.
Wir laden Sie zur Berichterstattung ein und bitten aus organisatorischen Gründen um Mitteilung unter , ob Sie oder ein Redaktionsmitglied an der Veranstaltung teilnehmen.
Programm zur Feierstunde hier downloaden
mehr Informationen über den Betreuungsverein